Nizza, Ankara, Berlin - über des Sultans Freunde und deutsche Terror-Bekämpfer

Anlässlich des Blutbads von Nizza hört man nun hin und wieder, Terroranschläge wie dieser seien auch ein Angriff auf die ganze Gesellschaft und unsere Art zu leben. Keinesfalls wolle man sich dem beugen, außerdem müssten wir wachsam sein. Nachdem es allerdings etwas aufwändig wäre, den Jungs in Molenbeek und Syrien die Vorzüge unseres Gesellschaftsmodells nahezubringen, hätte ich da eine andere Idee: Wie wäre es, mal mit denjenigen den Lifestyle-Dialog zu suchen, die man unmittelbar nach Erdogans Facetime-Ansprache vor der türkischen Botschaft in Berlin antraf und seit her in jeder größeren Stadt erleben kann?

Zwar neigt diese Klientel eher weniger zum Bomben basteln. Aber sie bejubelt immerhin eine Lebensart, zu der gerade groß angelegte Säuberungen, Peitschenhiebe, mutmaßlich auch Köpfungsszenen, brachiale Gewalt und präsidiale Monologe über die Einführung der Todesstrafe gehören. Und das ist ja auch nicht unbedingt unser way of life.

Praktisch daran wäre zudem, dass es wirklich nicht immenser Wachsamkeit bedarf, um den Autokorso, der am Samstag um 1 Uhr morgens gut beflaggt durch die Hauptstadt rollte, zu bemerken. Oder diejenigen Demokraten, die gerade die Scheiben von deutschen Gülen-Niederlassungen einschlagen. So zum warm werden in Sachen "nicht beugen" wäre das zumindest eine interessante Option.

Bei der Gelegenheit könnte man auch gleich klären, inwiefern es sich um einen Missbrauch oder gar eine Instrumentalisierung des Islams handelt, wenn rein politische Machtdemonstrationen unter lautstarkem Verweis auf Allah und dessen Größe stattfinden. Wenn der Islam, wie man hört, 1. Privatsache, und 2. friedlich und barmherzig ist, dann hätte er nichts vor einer Botschaft zu suchen. Vielmehr wäre er automatisch Erdogan-inkompatibel.

Was ist also los mit den Erdogan-Groupies? Sind das überhaupt wahre Muslime? Haben sie den Koran womöglich falsch verstanden? Oder schlimmer noch, die falsche Übersetzung erwischt?

Fragen über Fragen, die mindestens einen "Brennpunkt" mit renommierten Islam-Experten und Lifestyle-Wissenschaftlern verdienen.


Ein geeigneter Kandidat für das "nicht beugen" - Projekt;
https://www.facebook.com/HaikOOsmanOttmann/posts/270578336653287?pnref=story

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen